Review: Orcus Chylde – Orcus Chylde
Beeindruckende Zeitreise zurück in die Sechziger/Siebziger mit einer jungen Band aus Aschaffenburg.
Mensch, da hat man vor lauter Euphorie über die ganzen großartigen Bands im Genre Retro-Rock doch tatsächlich nur im Ausland und da ganz besonders in Schweden Ausschau nach neuen Highlights gehalten. Dabei stehen mit den Berlinern KADAVAR und den hier vorliegenden ORCUS CHYLDE zwei überragende Bands aus Deutschland in den Startlöchern. Schaut man auf das großartige Cover-Artwork des gleichnamigen ORCUS CHYLDE-Albums, kann man schon erahnen, wohin die Reise mit der Band aus Aschaffenburg geht.
Der Opener ‚7th Angel‘ eröffnet mit warmen Orgelklängen und steigert sich dann zum melodischen Psychedelic-Track in bester Retro-Manier – hier ist Spielfreude trumpf. Das folgende, straight nach vorne gehende ‚Valley Of Thornes‘ ist, um es kurz zu machen, der Oberhammer. Schön riffig und treibend rockend mit viel Orgel und Oldschool-Sound ist diese Nummer ein gefundenes Fressen für alle Krautrock-Fans. Sich im schön entspannten Mittelpart ausruhend geht es mit der Orgel im Anschlag auch schon wieder temporeich und leicht progressiv weiter. Ist nach sieben Minuten diese überragende Verbeugung vor den Sechzigern/Siebzigern dann auch vorbei, folgt mit dem Titeltrack auch schon der nächste Knaller. Schön ruhig und dezent instrumentiert beginnend geht es dann Schritt für Schritt härter zur Sache. Nach dem akustischen ‚As Time Will Burg Us All‘ folgt mit ‚Over The Frozen Rivers‘ der nicht nur längste, sondern auch komplexeste Song des Albums. Auch wieder schön ruhig atmosphärisch einleitend erhöht sich die Schlagzahl der Nummer stetig bis zum progressiven Finale, wo das Zusammenspiel der einzelnen Instrumente zur Offenbarung avanciert. Mit dem fast schon doomigen und damit etwas aus der Reihe tanzenden ‚Quiet Walls‘ und dem abschließenden ‚Cold Man‘ mit seinen schönen Melodien und dem Laut- und Leise-Spiel kommt man bei den acht Tracks auf ORCUS CHYLDE auf eine Spielzeit von knapp 50 Minuten.
Neben den ganzen aktuellen Bands wie GRAVEYARD, DEAN ALLEN FOYD, ELETRIC SWAN, BLUES PILLS oder KADAVAR, kommt man als Liebhaber des Retro-Styles definitiv nicht an ORCUS CHYLDE vorbei. Vor allem werden die Jahrescharts nicht ohne die Band auskommen können, dies steht jetzt schon mal fest.
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