Review: Pigeon Lake – Tales Of A Madman
Nun sind wir mittlerweile in den Oktober vorgedrungen und bisher hat das Jahr 2014 großartige Veröffentlichungen hervorgebracht. Für die dann bald kommenden Jahres-Charts empfehlen sich ganz besonders PIGEON LAKE mit ihrem Longplayer „Tales Of A Madman“. Die Norweger kategorisch einzuordnen ist gar nicht so einfach und dies ist auch gut so. Die Truppe hat sich in viele Genre verliebt und lebt diese herzhaft, aber nie übertrieben chaotisch aus. Die fast 40 Minuten des Albums starten mit einem zweiminütig, atmosphärischen Akustik-Intro. Was danach folgt, ist der absolute Hammer für alle ‚Open Minded‘-Freaks. Nach schicker Melodie, folgen mächtig groovende Riffs, spacige Vocals und eingängige Refrains. Dies sind die Markenzeichen von dem 5-minütigem ‚Epiphany‘, einer Nummer, die grob an diverse Postrock-Bands erinnert, aber auch in Verwandtschaft mit TOOL stehen könnte. Auch ‚Confrontation‘ haut in die gleiche Kerbe. Die fetten Riffs und die dazugehörige Soundwand erdrücken einen förmlich und die immer wieder fast schon süßlichen Durchschnauf-Momente und Refrains passen perfekt ins Gefüge – grandios. Zwar etwas kürzer, aber nicht weniger intensiv, drückt uns ‚Doubt‘ an die Wand. Eigentlich sehr entspannt beginnend, steigert sich der Track zu einer leicht orchestralen Bombe mit viel Wiedererkennungswert. Mit dem in die Magengrube hauenden ‚Vengeance‘ und dem mal etwas Tempo aufnehmenden ‚Discrepancy‘ geht es dem Ende entgegen. Fehlen nur noch ‚Absolution Pt.1‘ (Post Rock-Knaller mit fantastischer Melodie, in liebevoller, leicht orchestralen Atmosphäre – was für ein atemberaubendes Solo) und ‚Absolution Pt.2′, mit über sieben Minuten nicht nur längster, sondern auch perfektester Song auf „Tales Of A Madman‘ – mächtige Soundwand trifft auf bratende Riffs, die ein wenig an KORN erinnern. Auch hier geht die Melodie nie verloren und sorgt für den ganz eigenen Sound von PIGEON LAKE. Wer was mit MASTODON, TOOL, LONG DISTANCE CALLING und weiteren Genre-Koryphäen anzufangen weiss, wird an den Norwegern seine helle Freude haben.
Review: The Sabbathian – Ritual Rites EP
Bei THE SABBATHIAN handelt es sich um die neue Band von Chad Davis (HOUR OF 13). Die drei Songs dieser EP schaffen es auf insgesamt 20 Minuten und wie es der Bandname schon halbwegs verrät, spielen die Herren, mit Anette Uvaas Gulbrandsen am Gesang, astreinen Doom Metal mit viel Gefühl und wunderbarer Atmosphäre. Anettes Vocal´s passen wunderbar zur Musik und schon gleich der epische Opener ‚Ancient’s Course‘, mit seinen eindringlichen Riffs in leicht getrageneren Stimmung, machen richtig Spass und dürften nicht nur AVATARIUM-Fans ans Herz gehen. Auch das folgende ‚Ritual Rites‘ haut in die gleiche Kerbe – fantastisch, schmeichelnder Slow-Doom mit eingängigen IOMMI-Riffs (lädt zur Luftgitarre ein) ist Trumpf. Der dritte Treffer der EP, ‚Nightshade Eternal‘, klingt nicht viel anders als die Nummer davor, hat das gleiche Tempo, welches ab Mitte des Tracks erhöht wird, ist aber etwas süßer von den Vocals her. Ansonsten dürften auch hier Fans von BLACK SABBATH, CANDLEMASS oder sonstiger Melodic-Doom-Bands vor Freude niederknien. Die richtigen Die-Harder hoffen hier natürlich auf das Vinyl, welches auch hoffentlich bald folgen wird. This band need your support !!!
Review: Ironbird – Black Mountain
Neben den großartigen SKANSKA MORD, gibt es mit IRONBIRD die nächste große Hoffnung aus dem Hause Transubstans Records. Natürlich aus Schweden stammend, präsentieren uns die Jungs auf ihrem Longplayer „Black Mountain“ etwas dunklere Gitarren im Swamp-Fuzz Sound. Der straighte Midtempo-Opener ‚Hard Times Light Seines‘ erinnert an GOATSNAKE und der folgende, grandiose Titeltrack ist eine Verbeugung vor den königlichen BLACK SABBATH. Lädt das akustische Zwischenspiel ‚Tomorrows Dream‘ zum Relaxen ein, geht es danach mit der flott-fetzigen Stoner/Fuzz-Granate ‚Ironbird‘ mitreissend zur Sache. Fett-drückende Gitarren eröffnen das ebenso temporeiche ‚Up On The Hill‘. Der coole, leicht psychedelische Mittelpart macht Laune und lässt einem etwas durch schnaufen, bevor zum Ende wieder die Schlagzahl erhöht wird. Mit knapp sechs Minuten, ist die Halbballade ‚Nothing´s Real‘ die längste Nummer des Albums und erinnert vom Sound etwas an die letzten ZAKK WYLDE-Alben. Für das grandiose Label Transubstans eine, vom Sound her, etwas ungewohnte Veröffentlichung, aber deshalb nicht minder klasse.
Review: Brain Pyramid – Chasma Hideout
Auch Frankreich hat die Stoner/70´s-Welle schon länger erreicht und ganz besonders die fantastischen MARS RED SKY sind inzwischen sehr gefragt. Jetzt gesellen sich BRAIN PYRAMID dazu und überzeugen auf ihrem neuen Album „Chasma Hideout“ mit bluesigem Psychedelic/Stoner/Fuzz-Rock. Der Opener ‚Living In The Outer Space‘ kommt in bester HENDRIX-Manier daher und erinnert an PHILIP SAYCE oder auch THE BREW. Auch die folgenden ‚Lazy‘ und ‚Landing On The Pyramind‘ hauen in die gleiche Kerbe und dürften jedem Freund vom Space-Rock das Wasser in die Augen treiben. Richtig auf dem Trip kommt man aber erst mit dem an ELECTRIC WIZARD erinnernden ‚Lucifer‘ – über sieben Minuten lang und mit fetter Soundwand ausgestattet. Die sieben Nummern des Longplayers kommen auf eine Gesamtspielzeit von 47 Minuten und wer es lieber instrumental mag, darf sich an dem über 11 Minuten langem Abschluß- und gleichzeitigem Titel-Track ‚Chasma Hideout‘ laben – Vorsicht nur, dass man nicht abhebt. Cooles Album der Franzosen und es würde mich wundern, wenn wir die Jungs im nächsten Jahr nicht auf diversen Festivals begegnet.
Review: Skanska Mord – Skanska Mord EP
Wie schön, dass sich zwei meiner Lieblings-Labels immer wunderbar abwechseln, wenn es darum geht, für musikalische Highlights im ganzen Veröffentlichungs-Wahn zu sorgen. Nach dem das phänomenale Label Crusher Records mit HYPNOS sensationell vorgelegt hat, kontert Transubstans Records mit den wunderbaren SKANSKA MORD und deren gleichnamigen neuen 4-Track EP. Leider sind die Jungs bisher ohne wirkliche Beachtung geblieben und ganz besonders von ihren letztem Album “Path To Charon“ hat man kaum Notiz genommen. Dabei ist ihr Hardrock/Metal/Doom im 70´s Vintage-Sound absolut zeitgemäß und sollte nicht nur ein paar Freunde finden. Nun hat die Band vier neue Nummern eingespielt und schon gleich der Opener ‚Illusion‘ mit leichtem CATHEDRAL-Sound rechtfertig allein schon den Kauf des auch auf limitierten Vinyl erscheinenden Tonträgers. Auch die restlichen drei Nummern der insgesamt 17 Minuten, kommen im besten Schlaghosen-Style daher und es bleibt zu hoffen, dass man endlich aufwacht, um SKANSKA MORD gebührend abfeiern zu können. Danke Transubstans für eine weitere unverzichtbare Veröffentlichung.
Review: Apostle Of Solitude – Of Woe And Wounds
Als APOSTLE OF SOLITUDE-Verehrer bin ich sicherlich nicht ganz unparteiisch was eine Review angeht, aber dies haben die Jungs aus Indianapolis für ihr neues Werk auch überhaupt nicht nötig, denn „Of Woe And Wounds“ ist auch ohne meine Lobeshymnen ein großartiges, atmosphärisches,melodisches und teilweise episches Heavy Metal/Doom-Werk geworden. Nach dem kurzen Intro wird es mit ‚Blackest Of Times‘ musikalisch düster, böse und heavy – welch ein Slow-Doom-Hammer, der zum leichten Kopfnicken einlädt – wunderbar. Genauso fantastisch, aber wesentlich flotter drückt ‚Whore´s Wings‘ etwas aufs Tempo. Das fantastische Riffing lässt einen die Luftgitarre rausholen und insgesamt erinnert mich der Gesamteindruck an die coolen ARGUS. Wer es lieber epischer und erhabener mag, bekommt mit dem wunderschönen ‚Lamentations Of A Broken Man‘ die totale Vollbedienung – Kopfhörer auf und dahinschmelzen. Nicht weniger schön, aber etwas rauer vom Sound her (Gitarre klingt etwas nach Stoner), werden die Ohren von ‚Die Vicar Die‘ verwöhnt bevor es musikalisch wieder in Richtung ARGUS geht. Großartiges Riffing, phänomenale Melodien und ein Ohrwurm-Chorus laden ein, seine heimische Anlage etwas mehr aufzudrehen, um ‚Push Mortal Coil‘ gebührend abzufeiern – Killer!! Noch schneller reitet das vom Sound etwas drückende ‚Mania‘ durch die Nacht und versorgt uns dabei mit Angriff-Riffs. Krasser Gegensatz dazu ist dann ‚Siren‘, welches wie eine Sludge-Nummer startet, dann aber eher in Richtung Doom mit etwas Tendenz zum Post-Metal sich entwickelt. Für den Abschluss-Track kann ich nur raten: Setzt euch den Kopfhörer auf und spürt die Mächtigkeit des Tracks. Drückende Riffs in wunderbarer Atmosphäre, slow und ergreifend mit einem Chorus der ein wenig an ALICE IN CHAINS erinnert, was absolut positiv gemeint ist, denn die Refrains der Band aus Seattle sind nun mal atemberaubend. Genau, mit ‚Luna‘ gibt es das Beste zum Schluss. Der auch gleichzeitig längste Song auf „Of Woe And Sounds“ zeigt noch einmal bestens, wo die Stärken (melodische Solos, knackiges Riffing und wundervolle Melodien) des großartigen Band liegen.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Band endlich den lang ersehnten und verdienten Erfolg einheimst und dabei auch gleichzeitig das wunderbare Underground-Label Cruz Del Sur etwas mehr ins Rampenlicht rückt. Denn im Musik-Business herrscht immer noch genug Ungerechtigkeit vor, aber ich will mich nicht schon wieder darüber aufregen und erfreue mich lieber an solchen Veröffentlichungen (04.11.2014) – danke Cruz Del Sur Music und danke APOSTLE OF SOLITUDE!!!
Try Out: Monomyth
Try Out: Gloson – Yearwalker EP
Check out this metal/sludge/doom/post band from sweden – would be great see them at the Roadburn Festival next year !!!
Try Out: Obese
Great heavy stuff from the Netherlands. Check out their two songs – groovy, southern-swamp rock/metal !!